Phobische, Angst- und Zwangsstörungen

Angststörungen stehen an der ersten Stelle der häufigsten psychischen Störungen in der Bevölkerung und sind in der Regel beim Auftreten eines akuten Angstanfalls von psychovegetativen Symptomen wie z.B. Herzrasen, Beklemmungsgefühlen, Schwindel, Übelkeit begleitet. Sie können grob in zwei Kategorien – die phobischen Störungen und andere Angststörungen – unterteilt werden.

Bei phobischen Störungen treten die Ängste ausschließlich im Zusammenhang mit bestimmten Situationen auf, wie z.B. eine Angst vor Menschenmengen bei der Agoraphobie, eine Angst in der Öffentlichkeit zu sprechen bei der sozialen Phobie sowie eine Angst vor bestimmten Tieren, Flugreisen, Blut etc. bei den isolierten Phobien. Die Betroffenen versuchen diese Situationen wann immer möglich zu vermeiden oder aus diesen zu flüchten.

Bei den anderen Angststörungen treten die Ängste unabhängig von bestimmten Situationen auf und werden als „frei flottierend“ bezeichnet. Zu diesen Störungen zählen die Panikstörung, die sich in Form von plötzlichen, unerwartet auftretenden Panikattacken äußert und häufig mit der Furcht einhergeht, zu sterben, verrückt zu werden oder die Kontrolle zu verlieren, und die generalisierte Angststörung, die sich in vielfältigen sowie anhaltenden Ängsten, Befürchtungen und Sorgen äußert.

 

Unter Zwängen versteht man quälende Gedanken, Impulse und Handlungen, die sich einem aufdrängen, nicht unterdrückt werden können, obwohl man darunter leidet und sie als unsinnig erkennt. Die Zwangsstörungen sind mit den Angststörungen verwandt, da sie häufig auch mit einem Angsterleben einhergehen. Zwangsstörungen werden unterteilt in Zwangsgedanken, die meist aggressive oder sexuelle Inhalte aufweisen, und Zwangshandlungen wie z.B. Kontroll- oder Waschzwänge. Häufig leiden die Betroffenen jedoch unter einer Kombination von Zwangsgedanken und -handlungen.